Miniaturen bemalen – mein kompletter Guide vom Setup bis zur Seele

Werkzeuge, Farben, Technik & Gefühl – alles, was du brauchst, um mit dem Hobby zu starten (und dabei zu bleiben).


🪑 1. Warum Miniaturen bemalen mehr ist als ein Hobby

Es gibt Momente, da willst du einfach nur Ruhe.
Du hast den ganzen Tag funktioniert, gearbeitet, reagiert – aber nicht gestaltet.
Und dann steht sie da:
Eine kleine Figur, grau, unscheinbar, fast ein bisschen traurig.
Und du nimmst den Pinsel in die Hand.

Genau da beginnt Magie.

Miniaturenbemalen ist kein simples Hobby.
Es ist keine Technik, die man „mal eben lernt“.
Es ist ein kleiner Akt der Rebellion gegen den Alltag.
Ein Moment, den du nur für dich hast.

Du entscheidest die Farben. Du gibst dem Gesicht Ausdruck.
Du lässt etwas entstehen, das vorher nicht da war.

Das hier ist dein Einstieg – dein Wegweiser durch das kreative Chaos.
Von mir für dich, ganz ehrlich, ganz praktisch – mit einem Schuss Herz.


🧰 2. Der Anfang – dein Platz, dein Setup

Du brauchst kein Atelier.
Aber du brauchst einen Platz, der nur dir gehört – auch wenn’s nur eine kleine Ecke ist.
Ein Maltisch ist mehr als Holz. Es ist ein Versprechen:

„Hier darf ich mich verlieren.“

Was du wirklich brauchst?

  • Gutes Licht. Kein kaltes Flackern, sondern echtes Tageslicht. Damit du Farben erkennst, ohne zu raten.

  • Ein solider Untergrund. Schneidematte, Holzbrett, egal – Hauptsache: stabil.

  • Ordnung, die zu dir passt. Manche brauchen Schubladen. Ich hab einen alten Becher mit Pinseln – reicht auch.

  • Ein Ritual. Musik an. Tee daneben. Handy weg. Und dann: Farbe.

👉 Hier zeig ich dir mein Werkzeug-Setup
Mit Dingen, die ich wirklich benutze.
Kein Hype.
Kein Schnickschnack.


🖌️ 3. Pinsel – deine Verbindung zur Miniatur

Stell dir vor: Du nimmst den Pinsel auf.
Er liegt gut in der Hand, nicht zu leicht, nicht zu störrisch.
Du weißt, wie er reagiert.
Und er weiß, was du willst.

Genau so fühlt sich der richtige Pinsel an.

Ich male am liebsten mit Da Vinci-Pinseln, weil sie zuverlässig sind.
Nicht billig. Aber ehrlich.
Ein guter Pinsel ist wie ein guter Freund – er begleitet dich, auch wenn du mal patzt.

In meinem Artikel erkläre ich, welchen Pinsel du für welche Technik brauchst – und wann du ihn besser austauschst, bevor du verzweifelst.

👉 Hier geht’s zum Pinsel-Artikel


🌈 4. Farben – weniger ist mehr, wenn sie gut sind

Farben kaufen kann süchtig machen.
Aber weißt du, was noch schöner ist?
Eine kleine, feine Palette, mit der du alles mischen kannst, was du brauchst.
Und wenn du dann merkst: „Ah, das warme Grau da? Das war Ocker + Lila + ein Hauch Grün.“ – dann wird’s richtig gut.

Ich nutze seit Jahren Vallejo Model Color – weil sie decken, sich mischen lassen und sich verhalten, wie ich will.
Und wenn du keine Lust auf Mischpaletten hast: Es gibt hervorragende Einsteiger-Sets.

👉 Hier sind meine Lieblingssets
Inklusive ehrlicher Tipps, was du brauchst – und was nicht.


🪄 5. Bemaltechniken – der Moment, in dem’s klickt

Ich erinnere mich an meinen ersten Trockenbürst-Moment.
Ich hatte nicht mal einen richtigen Borstenpinsel.
Nur eine Figur, etwas helle Farbe – und dann, plötzlich, kamen Details zum Vorschein, von denen ich gar nicht wusste, dass sie da waren.

Ab da war ich verloren. Und gleichzeitig angekommen.

💡 Zwei Techniken, die du sofort kannst:

🖌️ Trockenbürsten

  • Nimm eine helle Farbe

  • Wisch fast alles vom Pinsel

  • Streif sanft über Erhebungen
    → Plötzlich wird aus Grau Struktur. Aus Fläche wird Tiefe.

💧 Washes

  • Verdünnte dunkle Farbe

  • Sie fließt in die Vertiefungen
    → Schatten. Kontrast. Stimmung – ganz ohne Feinarbeit.

👉 Bald mehr dazu im Technik-Artikel
Ich zeig dir dort, wie du diese Tricks mit wenig Material richtig gut hinkriegst.


🪨 6. Basegestaltung – der Boden unter den Füßen

Du kannst die schönste Figur der Welt bemalen – wenn sie auf einer flachen, nackten Base steht, wirkt sie wie ein Schauspieler ohne Bühne.

Die Base erzählt, wo deine Mini steht. Und wofür sie kämpft.

Ich hab mir irgendwann gesagt:
„Norbert, du bemalst die Welt unter ihren Füßen – also mach sie lebendig.“

🔹 Drei meiner Lieblingsmethoden:

  • Pigmente & Trockenbürsten – ideal für Ruinen, Wüsten, alte Steine

  • Strukturpaste & Grasbüschel – perfekt für Fantasy, Wald, Lichtungen

  • Recycling & Bitz – Kabelreste, Sand, Kaffeepulver – für Sci-Fi & Post-Apo

👉 Basegestaltung erklärt
👉 Techniken Schritt für Schritt  (der Artikel kommt noch)

Wenn du Beispiele brauchst:

👉 Hier geht’s zur Galerie
Du wirst sehen: Manchmal reicht ein einzelner Grashalm für eine ganze Geschichte.


📎 7. Mein Zubehör & Checklisten

Ich hab keine Sponsoren. Ich kauf mein Zeug selbst.
Und deshalb empfehle ich nur das, was ich auch wirklich benutze – Pinselreiniger, Schneidematte, Cutter, Farben.
Kein Werbekram, keine Gratis-Kits mit Bedingungen.

👉 Hier zeig ich dir mein echtes Zubehör

Dort findest du auch meine Checkliste für Werkzeugpflege – als Download (über Digistore).
Kostet ein paar Euro, spart dir Nerven und Material.


 

🍻 8. Fazit – das Herz des Hobbys

Du musst nicht perfekt sein.
Deine erste Figur wird schief sein.
Vielleicht auch die zweite.
Aber irgendwann sitzt du da, schaust sie dir an – und lächelst.

Weil du sie gemacht hast.
Weil sie steht.
Weil sie echt ist.

Genau darum geht’s.
Nicht um Goldrand.
Nicht um Awards.
Nicht um Social-Media-Glanz.

Es geht um dich, einen Pinsel – und ein paar Minuten, in denen die Welt stillsteht.

Wenn du das spürst, bist du angekommen.
Und wenn du willst, begleite ich dich ein Stück auf diesem Weg.

Wir sehen uns – auf der Base.
– Norbert


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Norbert von argonspaintshop.com

Seit über 30 Jahren bemale ich Miniaturen – von Warhammer bis Rollenspiel, vom Drachen bis zur Basekante.
Ich liebe Details, echte Handarbeit und Zubehör, das funktioniert. Hier teile ich, was sich in meinem Atelier wirklich bewährt hat.

© Norbert Kammerer